Weihnachtsgedichte nachdenklich

Heute noch tanzen die Blätter im Wind
morgen schon kommt das Christuskind.
Schnell ist dieses Jahr vergangen
in Vielem waren wir befangen,
doch soll Weihnachten auch sagen
dass jenseits müder Klagen
die Hoffnung immer wird erscheinen
wenn zum Feiern wir uns einen.
Das Leben ist schön, wir spüren es jetzt
eng mit allen um uns vernetzt!

Weihnachten ist eine besondere Zeit
und langsam werden wir bereit
die Hast, das Schnelle hinter uns zu lassen,
denn immer wollen wir nichts verpassen.
Doch Halt: Dies ist eine Zäsur!
Gehalten sind wir wie an einer Schnur,
auch wenn das Auge dies nicht sehen kann,
auf Liebe kommt es – nicht nur an Weihnachten – an.

Überall klingen fröhliche Lieder
erzählen die alte Kunde wieder.
Tannenbäume werden bunt geschmückt
mancher fühlt sich schnell entrückt,
ob der Pracht, die um uns ist
und man dabei schnell vergisst,
auch jene Menschen zu bedenken
die sich können gar nichts schenken.
Tatsächlich aber ist es so:
Nur Gemeinschaft macht uns froh!

Weihnachtsduft und Kerzenlicht
umgeben uns – schaffen Gewicht.
Dies Helle sollte ins Innere scheinen
damit wir uns auch mit den Schwachen vereinen.

Schon fliegen die ersten Flocken herum
mit Tüten bepackt eilen die Menschen – viele stumm.
Ein jeder hat jetzt Vieles zu tun
zu arbeiten, zu kaufen, zu backen – und ruh’n?
Dafür scheint oft die Zeit zu knapp
denn Weihnachten hält uns ziemlich auf Trab.
Dabei sollten wir nie vergessen zu seh’n
um was es tatsächlich sollte geh’n.

Wenn wir in die Wälder geh’n
um nach schönen Tannen zu seh’n,
wenn die Läden voller Waren und geschmückt mit Lichterketten sind,
wird den kleinen Kindern erzählt: Bald da kommt es, unser Christuskind.
Dann wollen wir uns im Trubel dieser heiligen Zeit
innerlich befragen: Womit ist es bald soweit?
Hat Weihnachten für mich denn einen Sinn
oder lebe ich nicht gedankenlos dahin?

In den Häusern wird musiziert
gebacken, gekocht und fabuliert;
doch draußen in der Heiligen Nacht
hat mancher ein Fest schon allein zugebracht.
Vielleicht wartet er gerade in diesen festlichen Tagen
dass wir auch für ihn ein offenes Ohr heute haben.

Egal ob wir im Norden oder Süden
an Weihnachten sollte sich keiner betrügen –
sondern mit Blick auf die Nöte der Zeit
sich selbst befragen und machen bereit,
um anzupacken, wo Not am Mann,
da jeder etwas Sinnvolles beitragen kann.

Englein, so hören wir, singen im Himmel,
wir stellen uns vor: Dort herrscht ein sel’ges Gewimmel.
Aber gerade mit Blick auf die Weihnachtsgeschichte von Armut und Segen
ist Kitsch überflüssig, sollte Klarheit sich regen.
Natürlich ist Schenken und Singen jetzt schön,
doch hinterher sollte es weitergehen:
Den Anderen im Neuen Jahr zu begleiten
durch Höhen und Tiefen, unendliche Weiten.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu
viele Fragen lassen uns keine Ruh´
und gleichzeitig wiegen sich Flocken leise zur Erde
auf dem Land blökt ein Schaf in seiner Herde.
Vielleicht entdecken wir in diesem Moment
den Sinn von Weihnachten, mehr als in jedem Geschenk.
Die Ruhe der ersten Heiligen Nacht
hat uns diese Botschaft gebracht.

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